Samstag, 31. Dezember 2011

Wünsche für's ...

neue Jahr!


Ich wünsche dir fürs neue Jahr
das grosse Glück in kleinen Dosen.
Das alte lässt sich ohnehin
nicht über Nacht verstossen.
Was du in ihm begonnen hast
mit Mut und rechter Müh',
das bleibt dir auch noch Glück und Last
in neuer Szenerie.

Unhemmbar rinnt und reisst der Strom der Zeit,
in dem wir gleich verstreuten Blumen schwimmen,
unhemmbar braust und fegt der Sturm der Zeit,
wir riefen kaum, verweht sind unsre Stimmen.
Ein kurzer Augenaufschlag ist der Mensch,
den ewige Kraft auf ihre Werke tut;
ein Blinzeln - der Geschlechter lange Reihn,
ein Blick - des Erdballs Werden und Verglut.
Christian Morgenstern



http://www.tobeahappycamper.info/


Freitag, 30. Dezember 2011

Auf der Post, in einem Telefonnetzladen oder am Ticketschalter

Will man als Europärer in Indien eine Dienstleistung, gilt es zu beachten; will ich mich nicht auf die fremde Kultur einlassen oder habe keine Zeit, bleibt man am besten zu Hause.

Aus dem bereits erwähnten Artikel aus Globbetrotter-Magazin 100/Winter 2012 Text: Katrin Staub, die eine Situation auf der Post herrlich realistisch erzählt;



..."ich frage den Mann am ersten Pult, wie ich das Paket beschriften könne und wo ich Marken bekomme. Er lässt sich noch weiter in seinen Stuhl sinken, dass ich befürchte, er werde bald ganz auf den Boden rutschen. Mit einer schlaffen Handbewegung zeigt er in die rechte hintere Ecke des Raums.
Ich gehe um etliche Tische herum, stolpere über eine leere Plastikkiste und frage einen Mann, ob er mir Marken verkaufen würde. Er mustert mich kurz und sagt:
"Wie schwer?"
"Was, wie bitte?"
"Wie schwer ist das Paket?"
"Oh, das weiss ich nicht." anwortete ich verwirrt. "Wägen Sie es doch."
Langsam schüttelte er den Kopf und deutet auf eine Waage in einer Ecke des Raums. Ich nicke seufzend und bahne mir den Weg durch all die Tische - vorbei an schlafenden Männern - zur Waage. Zurück beim Markenmann nenne ich das Gewicht meines Pakets.
Er sagt:"Okay, aber ich habe jetzt Pause."
"Was? Wo kann ich denn Marken kaufen?"
"Hier. Aber erst in 20 Minuten."
Ich traue meinen Ohren nicht. Noch bevor ich Luft geholt habe, um zu protestieren, schlendert er bereits davon. Durch das Fenster sehe ich ihn dann gemütlich unter dem Baum mit meinem Rikschafahrer plaudern. Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass ich bereits seit mehr als einer Stunde in diesem Postgebäude bin.
"was solls ...", murmle ich zu mir selber, "das ist eben Indien."

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Landeshymne

von Indien;

Den Text verfasste und vertonte Indiens grosser, seinerseits auch in Deutschland vielgelesener  Dichter Rabindranath Tagore (1861-1941). Das Lied, das in Bengali geschrieben ist, wurde 1921 erstmals publiziert und
am 24. Januar 1950 von der verfassunggebenden Versammlung als Nationalhymne angenommen.


Der du die Herzen der Völker durchwaltest und unsres
                                                         Landes Schicksal gestaltest,
Panjab und Orissa, das Land der Gujraten, Bengalen, der
                                                         Süden, das Reich der Marathen,
Himalaya, Vindhya, die heiligen Quellen von Jamna und
                                                         Ganga, des Ozeans Wellen
Erwachen bei deinem Namen, dem hehren, nach deiner
                                                         Gnade sie flehend begehren
Und singen Lieder zu deinen Ehren, der du zum Segen
                                                         der Völker waltest
Und unsres Landes Schicksal gestaltest. Heil dir, Heil dir,
                                                         dir sei Heil!

 















Jana gana mana adhinãyaka, jaya hé
Bhãrata bhãgya vidhãtã.
Panjãba Sindhu Gujrãta Mahãrãtã
Drãvida Urkala Banga
Vindhya Himãchala Yamunã Gangã
Uch'hala jaladhi taragã.
Tava shubha nãmé jagé,
Tava shubha ãsisha mãgé,
Gãhé tava jaya gãthã.
Jana gana mangala dãyaka, jaya hé
Bhãrata bhãgya vidhãtã.
 Jaya hé, jaya hé, jaya hé,
 jaya, jaya, jaya, jaya hé.

Montag, 26. Dezember 2011

Warum ist ein Europär am Abend erschöpft?

Aus einem Gespräch zwischen einem Inder und einem Europäer;

Andächtig sitzt Kamal ein Inder am Tisch und faltet in indischer Gemütlichkeit ein Seidentuch zusammen, um es dann sorgfältig in eine Kiste zu legen. Er fragt; "warum sind alle Europär so müde, wenn sie von der Arbeit kommen? Ein Freund von mir, der in Frankreich war, hat mir dies erzählt, am Abend seien alle so erschöpft."
"Na ja, also...", wie erklärt man einem Inder, was Arbeiten in Europa bedeutet?
"Kamal, du verpackst Pakete für den Export?" Er nicht und lächelt stolz, während er über das soeben in die Schachtel gelegte Tuch streicht, es dann wieder herausnimmt und neu faltet, um es diesmal anders hineinzulegen. "Ja, und"?
"Wie viele Bestellungen hast du heute schon erledigt?"
Kamal schaut prüfend auf die fünf halbleeren Kisten am Boden, die neben Bergen von Seidentüchern in vielen leuchtenden Farben stehen. "Wie du siehst, bin ich mit den Paketen noch nicht fertig. Ich muss alle Tücher genau aussuchen und die Bestellung richtig zusammenstellen. Das braucht Zeit!"
"Ja sicher, aber du bist schon den ganzen Morgen und Mittag am Arbeiten. Ich meine, in Europa würdest du diese 5 Pakete in einer Stunde fix und fertig ordentlich zusammengeschnürt und adressiert bereitstellen, um in den nächsten sieben Stunden weitere 5 Pakete pro Stunde fertigzustellen. Weisst du, was ich meine?"
"Ja, aber das ist unmöglich!" Kamal verwirft die Hände und gestikuliert in der Luft herum. "Du siehst doch selber, dass das unmöglich ist!"
"In Europa wäre es möglich","du müsstest dich einfach anders organisieren, ein Konzept haben und dann konzentriert arbeiten. Wenn du willst, mache ich es dir vor."
"Nein, nein" winkt Kamal ab. "Ich verstehe schon. Aber was machst du, wenn jemand vorbeikommt, um Tee mit dir zu trinken? Ich meine, ich kann ihnen doch nicht einfach sagen: liebe Freunde, es gibt heute keinen Tee, ich muss 5 Pakete in einer Stunde verpacken!" Kamal schaut mit hochgezogener Augenbraue auf.
"In Europa trinkt man keinen Tee, wenn man arbeitet."
"Keinen Tee, niemand kommt vorbei?"
"Nein, niemand!"
Kopfschüttend blickt Kamal ins Leere und sagt nach einer Weile:"Jetzt verstehe ich, weshalb alle Europäer am Abend müde sind."

Danke Katrin Staub, für deine wundervolle Erzählung, sie hat mich gerade mitten ins Zentrum und indische Treiben von Calangute/GOA entführt!

Aus dem Globetrotter-Magazin Nr.100, Winter 2012/ Seite 102-103, In Indien geht die Post ab.
Text: Katrin Staub

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Zum 1. Dezember

1 *Türli*


Ich wünsch dir Glück zur Weihnachtszeit
und Zeit für frohe Stunden.
Ich wünsch dir Frieden weit und breit,
lass Köstliches dir munden.

Nimm Zeit dir für Besinnung
und ruh den Geist mal aus.
Versetz dein Herz in Stimmung,
schliess Einsame nicht aus!

Lisl Güthoff




Ein weihnachtliches Wiedersehen auf; http://adventskalender-bueti-blogspot.com